Ticker: Umfangreiche Massenproteste gegen Rechtsextremismus in Deutschland heute

Massenproteste im Ticker: Der große Überblick! Wo Deutschland heute gegen rechts auf die Straße geht

  • E-Mail

  • Teilen




  • Mehr
  • Twitter



  • Drucken



  • Fehler melden


    Sie haben einen Fehler gefunden?

    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.

    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge:
    Gentechnish verändert

    sind die

Auch am Wochenende wird wieder in zahlreichen Städten gegen rechts demonstriert. Allein in Düsseldorf kamen 100.000 Menschen auf den Rheinwiesen zusammen. Die Demos richten sich vor allem gegen die AfD und Deportations-Fantasien in einigen Teilen der Partei.

„Größte Demonstration unserer gesamten Stadtgeschichte“

20.47 Uhr: Auch in vielen kleineren Orten Deutschlands gingen die Menschen heute auf die Straße, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. So etwa in Schwentinental in Schleswig-Holstein. Knapp 14.000 Einwohner hat der Ort, über 1000 sollen vor dem Rathaus gegen rechts demonstriert haben.


 

Rund 2000 Menschen bei Demo in Weimar

17.13 Uhr: In Thüringen sind zu Beginn des Wochenendes mehrere Tausend Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. In Weimar zählte die Polizei am Samstag bei strahlendem Sonnenschein 1500 Menschen, die Veranstalter sprachen von 2000 Teilnehmern. Laut Polizei verlief die Veranstaltung friedlich. Bereits am Freitag beteiligten sich laut Polizei über 2000 Menschen an Demonstrationen in verschiedenen Landesteilen.

Katja Eberhardt vom AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen, der den Protest in Weimar angemeldet hatte, zeigte sich am Samstag zufrieden. Die Stimmung sei familiär geprägt, es seien viele Kinder anwesend. „Es ist ein bunt gemischtes Publikum.“ Die Reden seien immer wieder von Buh-Rufen unterbrochen worden, wenn es um die AfD gegangen sei.

Rund 1500 Menschen bei Demo gegen Rechtsextremismus in Wismar

16.52 Uhr: Rund 1500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Wismar unter dem Motto „Eine Stadt für Alle!“ gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die rund eineinhalbstündige Versammlung sei störungsfrei verlaufen, teilte die Polizei mit. Die Demonstration wurde von einem breiten Bündnis getragen.

Die evangelische Kirche beteiligte sich ebenfalls an der Kundgebung und rief zur Teilnahme auf. So sollten Kirchen in Wismar und Umland um 12.55 Uhr die Glocken läuten lassen. Auch waren die Menschen zum stillen Gebet und Entzünden von Kerzen in die Gotteshäuser eingeladen, wie die Kirche im Vorfeld mitgeteilte hatte. Es brauche „ein gutes und ermutigendes Zeichen“, um das Zusammenleben in Vielfalt in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu stärken und zu schützen, hieß es in einem Aufruf an die Kirchengemeinden.

100.000 Menschen demonstrieren in Düsseldorf: „Das macht mich nahezu sprachlos“

16.13 Uhr: An der Düsseldorfer Demonstration gegen Rechtsextremismus haben sich am Samstag nach Angaben der Polizei bis zu 100.000 Menschen beteiligt. In dem Demonstrationszug durch die Stadt seien in der Spitze bis zu 65 000 Menschen mitgelaufen, bei der Hauptkundgebung auf den Rheinwiesen seien es dann schließlich sogar bis zu 100 000 gewesen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.


Die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) hat sich tief bewegt über die starke Beteiligung an der Düsseldorfer Demonstration gegen Rechtsextremismus geäußert. „Viel hab ich in dieser Stadt schon erlebt, aber das, was ihr heute als Zeichen setzt hier auf den Rheinwiesen, alle zusammen, die ganze Stadt, Jung und Alt, hier geboren, hier zugereist, Sport, Karneval, Gewerkschaften, staatstragende Parteien, Zivilgesellschaften, das macht mich nahezu sprachlos“, sagte Neubaur am Samstag bei der Hauptkundgebung.

 

12.000 gehen in Marburg gegen rechts auf die Straße

16.01 Uhr: In der Universitätsstadt Marburg demonstrierten am Samstag bei winterlichem Sonnenschein laut Polizei mehr als 12 000 Menschen gegen rechts. Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) sagte laut Mitteilung: „Rechtsextremismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Für Rechtsextremismus ist kein Platz in unserer friedlichen und bunten Stadt.“

Bürger aus rund 140 Staaten leben hier laut Spies, mit oder ohne deutschen Pass. „Viele von uns sollen deportiert werden, wenn es nach denen geht“, die sich kürzlich in einer Potsdamer Villa getroffen hätten, „um genau so etwas offen zu planen“, sagte das Stadtoberhaupt. „Aber nicht mit uns!“ Dagegen stünden Marburgs Bürger zusammen.

Pistorius vor 25.000 Menschen in Osnabrück: AfD will den Systemwechsel

13.22 Uhr: Bei einer Kundgebung gegen rechts hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Samstag vor der AfD gewarnt. Die Demokratie in Deutschland stehe unter Druck, sagte der SPD-Politiker vor rund 25.000 Menschen in seiner Heimatstadt Osnabrück. Die AfD wolle den Systemwechsel. „Das heißt nichts anderes als, sie wollen zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahns, der Diskriminierung, der Ungleichheit und des Unrechts“, erklärte Pistorius, der früher Osnabrücker Oberbürgermeister gewesen ist.

Pistorius zog auch einen Vergleich mit der Weimarer Republik, die nicht an ihren Feinden, sondern an der Schwäche ihrer Freunde zugrunde gegangen sei. „Heute wissen wir es besser, Geschichte darf sich nicht wiederholen“, sagte Pistorius unter großem Applaus.

Die Kundgebung unter dem Motto „Osnabrück bekennt Farbe – für Demokratie, gegen Faschismus“ wurde von einem breiten Bündnis von mehr als 40 Gruppen organisiert. Die Teilnehmerzahl von rund 25.000 nannten Polizei wie auch Veranstalter. Auch in anderen Städten Niedersachsens wollten sich am Wochenende Tausende von Menschen auf Demonstrationen und Kundgebungen gegen Extremismus versammeln.

4000 Menschen demonstrieren in Singen gegen rechts

13.06 Uhr: Rund 4000 Menschen sind in Singen auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration unter dem Motto „Klare Kante gegen Hass und Hetze“ friedlich.

11.500 Menschen protestieren in Kiel

13.00 Uhr: Deutlich mehr als 10.000 Menschen haben auf dem Kieler Rathausplatz am Samstag gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus demonstriert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund zählte als Veranstalter der Kundgebung für Demokratie und Solidarität mehr als 15.000 Teilnehmende, die Polizei sprach von 11.500 Menschen. „Unsere Demokratie ist stabiler als die Demokratie vor 100 Jahren, aber seien wir uns nicht zu sicher“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) auf der Kundgebung.

„Rechtsextreme und Delegitimierer werden lauter“, sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). „Fest steht: Nationalsozialistisches Gedankengut darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“

Die Teilnehmenden sangen zu der Melodie des Kinderliedes „Hejo spann den Wagen an“: „Wehrt Euch, leistet Widerstand, gegen den Faschismus hier im Land, kommet auf die Straße“. Der Generalintendant des Theaters Kiel, Daniel Karasek, verwies auf die Bedeutung von Menschen mit Migrationshintergrund für die Gesellschaft. Ohne sie würde in ganz Deutschland kein Theater mehr funktionieren, sagte er. In Kiel wäre ohne diese Menschen das halbe Orchester weg und das Ballett ganz.

Kretschmann bei Demo in Sigmaringen dabei

12.49 Uhr: In Baden-Württemberg sind wieder zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren – darunter der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Er nahm am Samstag mit seiner Frau Gerlinde in Sigmaringen als Privatperson an einer Demonstration teil. Nach Angaben der Polizei verlief die Veranstaltung mit rund 2000 Menschen friedlich. Viele Familien waren bei dem Protest dabei. Auf Plakaten hieß es unter anderem: „Ekelhafd“ oder „Rechts wählen ist 1939“.

Großer Überblick: In diesen Städten gehen die Menschen heute gegen rechts auf die Straße

Samstag, 27. Januar, 08.40 Uhr: Am Samstag sind Dutzende Demonstrationen gegen rechts angekündigt. Allein in Düsseldorf werden 30.000 Teilnehmer erwartet. Hier sehen Sie den großen Überblick.

  • 10.00 Uhr Sigmaringen: Demonstrationszug bis Karlsplatz
  • 10.30 Uhr Osnabrück: Kundgebung „Osnabrück bekennt Farbe – gegen Faschismus, für Demokratie“, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nimmt teil
  • 11.00 Uhr Weimar: Theaterplatz
  • 11.00 Uhr Kiel: Kundgebung des DGB
  • 11.00 Uhr Kaiserslautern unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“, Stiftskirche
  • 11.00 Uhr Worms unter dem Motto „Alle zusammen gegen die AfD“, Treffpunkt Otto-Wels-Platz
  • 11.55 Uhr Neustadt/Weinstraße, Parkplatz Festwiese
  • 12.00 Uhr Düsseldorf: Demonstration „Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!“
  • 12.00 Uhr Wismar: Kundgebung unter dem Motto „Eine Stadt für Alle!“, Bahnhof
  • 13.00 Uhr Brandenburg a.d. Havel: Nicolaiplatz
  • 13.00 Uhr Oranienburg: Bahnhofsvorplatz
  • 13 00 Uhr Emden: Kundgebung auf dem Rathausplatz „Ostfriesland steht zusammen. Demokratie schützen“,
  • 13.00 Uhr Frankfurt (Oder): Demonstration unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“, Bahnhof
  • 13.00 Uhr Aachen: Hauptbahnhof
  • 13.00 Uhr Lübeck: Demonstration „Die offene Gesellschaft verteidigen – dem Rechtsruck entgegentreten“, Lindenplatz
  • 13.00 Uhr Plauen: Altmarkt
  • 14.00 Uhr Chemnitz: Roter Turm zum Neumarkt
  • 14.00 Uhr Bautzen: Hauptmarkt
  • 14.00 Uhr Döbeln: Obermarkt
  • 14.00 Uhr Bielefeld: Rathausplatz
  • 14.00 Uhr Stuttgart: Kundgebung gegen Rechtsextremismus
  • 14.00 Uhr Tübingen: Kundgebung „Wir sind die Brandmauer“ von Fridays for Future sowie Menschenkette um das Rathaus, Marktplatz
  • 14.00 Uhr Passau, Kleiner Exerzierplatz
  • 14.00 Uhr Sangerhausen: Demonstration auf dem Marktplatz des Bündnisses „Sangerhausen bleibt bunt“
  • 15.00 Uhr Marburg, Stadthalle
  • 15.00 Uhr Gera Demonstration „Nie wieder ist jetzt!“, Markt
  • 16.00 Uhr Hof (Am Kugelbrunnen)
  • 16.00 Uhr Wittenberg: Kundgebung auf dem Marktplatz, mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
  • 16.00 Uhr Mannheim: Kundgebung „Nie wieder ist jetzt! Demokratie und Vielfalt erhalten!“, Alter Messplatz, im Anschluss Demo des antifaschistischen Aktionsbündnisses durch die Mannheimer Innenstadt

Surftipp: Rolle der AfD 2024 – Sozialforscher warnt, Großdemonstrationen könnten schnell verpuffen

til/dpa